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Der Große Krieg

in Geschichte 27.02.2018 21:48
von Anuryel en Galen • 12 Beiträge

Der Große Krieg (12 Jahre vor Ankunft des Erlösers - Ankunft des Erlösers)

Vor etwa 548 Jahren beherrschten die Elfen den größten Teil des Kontinents. Ihr Gebiet erstreckte sich vom Reich der Zwerge im Westen über die Bucht bis in die weite Ebene im Osten und von ihren Heimatwäldern im Süden bis tief in den von Menschen bewohnten Teil des Landes.
Jedoch genügte es den Elfen nicht gut zwei Drittel des Kontinents zu besitzen.
Sie sahen es als ihr Geburtsrecht, als älteste Wesen von Rekwan, wenigstens noch das Menschenreich zu beherrschen. Ihr Traum war ein Kontinent für ein Volk.
Schon seit Jahrhunderten lebten die meisten Menschen im Elfengebiet, denn ihre wenigen eigenen Siedlungen im Norden, darunter Louwoslant, beherbergten nur wenige Einwohner.
Die Ansprüche der Elfen und ihr Vordringen nach Norden brachte die Menschenfürsten dazu, Maßnahmen zur Wahrung ihrer Unabhängikeit zu treffen.
Um 18v. gab es wiederholt Widerstand in der menschlichen Bevölkerung und 12v. begann eine Revolte nie dagewesenen Ausmaßes. Überall im Norden wurden die Stadtregierungen der Elfen gewaltsam aufgelöst und die meisten Angehörigen des fremden Volkes nach Süden vertrieben.
Ob auch Elfen bei diesen Vertreibungen starben ist unklar, es wird jedoch oftmals als Begründung der militärischen Reaktion der Elfen genannt.
Denn noch im selben Jahr wurde ein elfisches Heer unbekannter Größe mobilisiert, um Ruhe und Ordnung in die nördlichen Regionen zurück zu bringen und sie gegebenen Falls zurückzuerobern.
Parallel dazu marschierten immer wieder kleine Streitkräfte der Menschen in die weite Ebene im Osten ein um sie unter Kontrolle zu bekommen, was jedoch weder von strategischer noch militärischer Bedeutung war.
Die dazu berufenen Truppen hätten wahrscheinlich auch keinen großen Einfluss auf die späteren Ereignisse nehmen können.

Im Frühling 11v. marschierte das Elfenheer im Norden ein und teilte sich in kleinere Armeen auf um das Gebiet nach Aufständigen abzusuchen.
Diese Aufteilung sowie die schlechte Vorbereitung führte jedoch dazu, das die Elfen in Hinterhalte gerieten und angegriffen wurden.
Meist lauerten ihnen kleine Rebellentrupps in Siedlungen und auf Waldstraßen auf und überraschten sie, um ihre Unterlegenheit zu kompensieren.
Man weiß sicher, dass bei diesen Kämpfen mindestens eine Kompanie Fußsoldaten vernichtet wurde, was das Heer veranlasste sich wieder zu formieren und auf die neue Lage zu reagieren.
Viele Feldherren hatten nicht geglaubt das es zu ernsthaften Gefechten oder sogar Verlusten auf elfischer Seite kommen würde, weshalb dieser Rückzug das Heer völlig überraschte. Das Gefühl in eine Falle getappt zu sein und quasi nichts von diesem Feind zu wissen versetzte die sonst so kühlen und berechnenden Elfen in Panik.
Da bis jetzt keine offene Schlacht geschlagen worden war und sich kein geeintes Menschenheer gezeigt hatte, waren Gesamtstärke, Kampfbereitschaft und Ausrüstung der Menschen auf beiden Seiten völlig unbekannt.
Die allgemeine Ratlosigkeit veranlasste das Heer sich weit ins Herzland zurückzuziehen und den Winter abzuwarten.
Über den Winter und bis 10v. sind keine weiteren Kampfhandlungen bekannt.

Erste Schlacht (9v.)

Da die Elfen nun die Ausfständischen vollkommen vom Rest Rekwans isoliert hatten, fürchtete man im Lager der Menschen, dass aufgrund der mangelnden Versorgung die Rebellion bald zusammenbrechen würde.
Deshalb, und um die Elfen von weiteren Aktionen abzuschrecken, versammelten sie ein gut 4000 Mann starkes Heer um einen Keil in die feindlichen Linien zu schlagen und durchzubrechen.
Aufgrund der langgezogenen Heeresformation des Feindes erwartete man keine Übermacht anzutreffen.
Tatsächlich erkannten die Elfen recht früh den Plan und schafften es etwa 7000, nach anderen Quellen sogar 10000 Kämpfer zu versammeln und das Menschenheer vernichtend zu schlagen.

Trotz des Sieges war sich die elfische Führung unsicher, welche Schritte nun zu treffen wären.
Ein kleiner Teil war der Meinung, man müsse sofort zum Gegenschlag ausholen und den Aufstand, jetzt wo er geschwächt war, zerschlagen.
Die meisten Heerführer waren jedoch der Ansicht, man würde nur unnötig Truppen verlieren und am Ende aufgerieben werden, während ein Aufrechterhalten der Blockade die Rebellen von allein aufgeben lassen würde.
Tatsächlich konnten sich die Menschen jedoch erstaunlich gut selbst versorgen, nicht zuletzt durch die eroberten Gebiete in der weiten Ebene.
Dennoch brachte das übermächtige und umzingelnde Elfenheer die Führer der Menschen keinen Schritt näher zu einem eigenen, unabhänigen Staat.
Hierbei muss man jedoch bemerken, dass keiner der frühen Fürsten seinen Eid brach und die Menschen verriet.

Zweite Schlacht (Schlacht unter Sternen; Winter 2v.)

Erst sieben Jahre nach der ersten Schlacht traute sich ein Bund vier junger Fürsten den Gürtel erneut anzugreifen. Hierbei wiederrum rechnete man mit einer gewaltigen Überzahl und der schnellen Reaktion des Feindes. Der Plan sah vor, dass nur eine geringe Streitmacht von etwa 500 Streitern einen Scheinangriff wagen sollte.
Dazu schlich man sich des Nachts aus den Gehölzen Hainen des Pembroggwaldes sehr nah an die Linien der Elfen heran, die in der Nacht nicht mit einem Angriff rechneten, schon gar nicht im Winter.
Entsprechend hatte man kaum Vorsichtsmaßnahmen getroffen und nur wenige Wachen aufgestellt.
Die kleine Schar der Menschen schlich sich auf breiter Front in die Lager und griffen die hauptsächlich Schlafenden an. Fast neunhundert Elfen soll man in wenigen Minuten erschlagen und in den Betten erstochen haben.
Trotz der um sich greifenden Panik reagierten die verblieben Hauptleute schnell und sammelten das Heer hinter der eigenen Linie und zogen zusätzlich 6000 Leute vom Norden ab.
Das Heer, mindestens so groß wie das der ersten Schlacht, wälzte sich den Menschen entgegen, die sofort die Flucht antraten.
Der Moment für den zweiten Teil des Plans war gekommen, das zweite Menschen her durchbrach in Windeseile die im Norden liegenden Linien, die nun ungeschützt da lagen.
Im Eiltempo schwenkte man in einem straffen Bogen herum um die vergeblich suchende Elfenstreitmacht in Rücken und Flanke zu treffen.
Tatsächlich schien es zuerst dass man hier die Feinde zerschlagen und den Sieg davontragen könne, doch wieder bewiesen sich Stärke und Schnelligkeit der Elfen und sie hielten trotz hoher Verluste stand.
Erst am Morgen bliesen die Menschen zum Rückzug. Die Soldaten waren völlig erschöpft und moralisch am Boden. Der Glaube daran, einem unbezwingbaren Gegner entgegentreten zu müssen war eine große seelische Belastung. Die Überreste des Heeres flohen in Teilen über Nordpembrogg und Skanden zurück nach Louwoslant.

Die Landung der Menschen und die Erlöserschlacht

Hier, in der größten Menschenstadt Rekwans, dachte man bereits fieberhaft über eine Lösung nach. Man hatte eingesehen das durch große Heere zu Fuß kein Sieg zu erringen war. Jeder weitere offene Angriff, das war jedem bewusst, würde nur unnötig Menschenleben kosten.
Längst dachte man über eine neue Waffe nach, eine mit der man die elfischen Bogenschützen schlichtweg überrollen könnte.
Schließlich, ein halbes Jahr nach der zweiten Schlacht, schien die Lösung zum greifen nah.
Ein schon lange bekanntes Wesen war vom Arbeits- zum Kampftier umfunktioniert worden. Pferde besaßen die Menschen viele und konnten gut mit ihnen Felder bestellen, womöglich konnten sie auch den Menschen die Freiheit bringen.
Um es zu versuchen war eine 800 Mann starke Streitmacht im Reiten und Kämpfen ausgebildet worden. Die Reiter, aus denen sich in der Feudalzeit die Ritter entwickeln sollten, trugen dicke Eisenharnsiche und -Helme, sowie lange Lanzen mit schmaler Spitze. Feste Sättel mit Steigbügeln sollten es möglich machen damit eine Formation aus Fußsoldaten einfach niederzureiten.
Die Fürsten waren sofort bereit die neue Truppe einzusetzen, doch wurde überhaupt erst nach einem passenden Einsatzort gesucht. Auf den weiten Schlachtfeldern im Süden schienen sie von Anfang an fehl am Platz, allein ihre geringe Größe ließ wenig Hoffnung gegen eine Übermacht von mindestens 1:10.
Das Wort eines einfachen Soldaten sollte schließlich den Ausschlag geben. Er meinte man müsse die Elfen dort bekämpfen wo sie nicht waren. Der Großteil ihrer Streitmächte hatte die Menschen im Norden eingeschlossen und jedes freie Stück Land besetzt. Aber eben auch nur das Land. Der Schiffbau hatte eine lange Tradition in den Ländern an der Bucht, wenngleich sie hauptsächlich für den Fischfang eingesetzt wurden.
In den letzten Jahren waren sechs größere Schiffe gezimmert worden, die alle Reiter samt ihrer Pferde fassen konnten.
Diese Schiffe legten im Frühling des Jahres 0 im heutigen Firdemfjord ab und nahmen Kurs gen Süden auf.
Man hatte die Hauptstadt, das Herzstück Solas direkt zum Ziel erkoren um die Elfen vor der eigenen Haustür zu schlagen. Kein Mensch hatte je das Waldreich betreten oder gar durchquert, was allein schon eine schwierige Aufgabe bedeuten würde.
Innerhalb weniger Wochen segelten die bauchigen Schiffe an der Westküste vorbei und gingen auf der Halbinsel Solas an Land.
Der Plan war im Eiltempo durch die Wälder hindurchzumarschieren und die Stadt einzunehmen.
Ein Plan der versagte in den Moment, in dem die Menschen die weißen Fahnen der Elfenarmee auf den Dünen entdeckte.
Die Angegriffenen hatten frühzeitig von der nahen Gefahr gehört und die letzten Krieger zusammengerufen die sich noch im Waldreich befunden hatten.
Man rechnete mit wenigen dutzend Soldaten die von der Ebene herübergekommen waren um Unruhe zu stiften.
Einem ernsthaften Angriff war man keinesfalls gewachsen.
Beide Heere bezogen Stellung und schlugen schließlich die Schlacht jenseits von Solas.
Die Elfen wurden zum ersten Mal in ihrer Geschichte in einem offenen Gefecht besiegt.

Das Ende des Großen Krieges und seine Folgen

Mit der Niederlage im Heimatland und den fremden Truppen kurz vor der Hauptstadt galt der Krieg für die Elfen als verloren. Zwar hatten sie immernoch das stärkste und vorallem größte Heer des Kontinents, doch mit der "Klinge am Hals ließe sich schlecht kämpfen". Die Menschen forderten harte Entschädigungen und die Abtretung aller äußeren Provinzen einschließlich Galen, sowie eine vollständige Auflösung der elfischen Armee.
Mit diesem Stich ins Herz endete nicht nur die Vormachtstellung der Elfen in Rekwan sondern auch des Stammessystems der Menschen.
Durch den Sieg wuchs das Gebiet um das fünffache an und wurde als "hochherrschaftliches Königreich der Menschen des Nordens" oder kurz Königreich Louwoslant, nach der Hauptstadt und ersten Dynastie benannt, ausgerufen.
Somit legte das Ende des Krieges den Grundstein für die heutige geografische Situation und den Anfang vom Ende der hochelfischen Kultur.


zuletzt bearbeitet 25.03.2018 22:54 | nach oben springen


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